125 Jahre Standort Schule Brucknerstrasse
23. Januar 2019 Frank LundbeckEigentlich war es wie eine größere Familienfeier, als die Schule Ende September das 125. Jubiläum ihres Schulstandortes feierte. Unter einer Girlande von Luftballons erreichte ich den Innenhof; dort waren SchülerInnen, LehrerInnen, NachbarInnen und UnterstützerInnen der Schule. Zwischen den Redebeiträgen sangen die 20 Seniorinnen des Singkreises „Sangeslust“ unter der Leitung von Dr. Schliemann Volkslieder aus meiner Jugend. Viele Anwesende sangen die Texte auswendig mit.
Schulsenator Ties Rabe war tatsächlich gekommen und ging in seiner Rede auf Ereignisse im Jahr 1893 ein. Er beschäftigte sich mit der Bedeutung der Schule Brucknerstr. für die SchülerInnen. Und er betonte die offene Haltung Hamburgs gegenüber Flüchtlingen auch in der Vergangenheit.
Einige SchülerInnen stellten am Mikrophon Arbeitsergebnisse ihrer Nachforschungen nach der Geschichte ihrer Schule und des Stadtteils vor. So war ein Schüler überrascht , dass Jungen und Mädchen nicht gemeinsam in einer Klasse saßen, sondern sogar in getrennten Gebäuden unterrichtet wurden; es gab zwar einen gemeinsamen Schulhof, der aber mit einer „unsichtbaren Grenze“ in Jungen- und Mädchenteil geteilt war.
Nach den Reden konnten wir die geschmückte Schule besichtigen. Wir sahen einen mit den alten Holzbänken ausgestatteten Schulraum, bei dem man während des Jubiläums einen Blick in die Vergangenheit werfen konnte. Klar, dass auch die „körperlichen Strafen“ nicht ausgespart wurden. Es gab Ablichtungen aus uralten Adressbüchern, in denen sich die zunehmende Bebauung in der Brucknerstraße verfolgen ließ, und Darstellungen der Entwicklung von Barmbek-Süd. Es wurden Filme gezeigt, die im Unterricht und auf Schulausflügen gedreht worden waren. Wir sahen den PC-Raum und moderne Tafeltechnik.
Als Belohnung für das Treppensteigen boten SchülerInnen leckere selbstgemachte Häppchen und von der Bäckerei Hönig gestifteten Butterkuchen an. Und als ITüpfelchen standen auf Fensterbänken und Tischchen kleine, wunderhübsche Wildblumensträuße.
Die Schule hat sich mit viel Liebe zum Detail so gut präsentiert, wie man es kaum besser machen kann. Ich stelle mir vor, dass diese Einstellung auch den 78 SchülerInnen der Schule in den Klassen 7 bis 10 zugute kommt, die sonderpädagogischen Förderbedarf in den Bereichen Lernen, Sprache und emotionale und soziale Entwicklung haben.