Explosion in Barmbek-Süd – was passierte danach?
05. Januar 2022 Stadtteilinfo RedaktionGroßalarm am 31. Mai 2021 in Barmbek-Süd / Hamburger Straße: Eine enorme Explosion erschüttertden Stadtteil Barmbek-Süd. Die Druckwelle bringt Teile des Gebäudes zum Einsturz und es wurdenGasflaschen gefunden. Knapp einen Monat nachder Detonation konnte die Ursache geklärt werden: Ein Bewohner des Hauses verursachte die Explosion mit Absicht, um sich selbst das Leben zu nehmen. Er wurde mit schweren Brandverletzungen in ein Krankenhaus gebracht und verstarb schließlich.
Es war schrecklich zu erfahren, dass dabei ein Mensch ums Leben gekommen ist“ sagt Dennis Rux, Betreiber des Yeah! Yeah! Yeah! Tonstudios im gesprengten Gebäude an der Hamburger Straße und stand vor den Trümmern seiner Existenz. Aufgrund der statischen Begebenheiten durften die Mieter das Gebäude zudem viele Wochen nicht betreten – und somit auch nicht ihr Eigentum sichern. Weil das Gebäude als einsturzgefährdet galt, bewachte ein privater Sicherheitsdienst die Ruine. „Das eigentliche Drama war, daß wir unser Equipment nicht rausholen durften“, so Rux und zusätzlich wurde auch noch versucht einzubrechen: „Je mehr Geschädigte in ihre Räume dürfen, desto öfters hört man von Einbrüchen und Diebstählen. Bei mir hat man es auch versucht, aber meine Tür hielt Stand. Ich hatte gedacht die aufgebrochenen Türen kämen von der Feuerwehr…“ sagt Rux erschüttert.
Um den finanziellen Verlust in Grenzen zu halten wurde Rux kreativ: Er rief eine Spendenhilfe ins Leben, verkaufte T-Shirts und versammelte eine bunte Schar an befreundeten Künstler*innen um sich, die beim Auszug halfen. Unter strengen Auflagen durfte er seine Studioeinrichtung, die er über 25 Jahre lang zusammengestellt hat, aus dem Gebäude entfernen. Vom Mischpult bis zuMusikinstrumenten, es wurde gerettet was ging: „Da Pult, die Bandmaschine und der 3-Meter Flügel konnten aus dem Schadensgebäude evakuiert werden. Das war erstaunliche Millimeterarbeit“, so Rux. Das Schlimmste konnte somit verhindert werden, auch wenn der Gesamtschaden der Explosion für ihn sicher in einen mehrstelligen Bereich gehen wird.
Mittlerweile sind die Yeah! Yeah! Yeah! Studios provisorisch in einem Lager von Budnikowski untergebrachtund in diesem Studioprovisorium kann zum Glück wieder gearbeitet werden. Andere Produktionen werden in angemieteten Studios aufgenommen. Parallel muss der Schaden abgewickelt werden, Finanzierungen geklärt und nach einem neuen, ultimativen Standort für das Studio gesucht werden. Aber Dennis Rux blickt zuversichtlich in die Zukunft: „Ich bin glücklich und erleichtert, dass mein Lebenswerk nicht gänzlich verloren ist.“